Zu Fuß von München zum Gardasee

 

Seit meinem letzten Eintrag ist sehr viel Zeit ins Land gegangen ohne ein Lebenszeichen von mir zu geben. Das hatte 2 wesentliche Gründe:

Zum einen war es mir durch technische Probleme nicht möglich, etwas auf meiner website zu veröffentlichen und zum anderen stand nach dem Cross-Triathlon nun endlich mein Jahresurlaub auf dem Plan.

Da das restliche Jahr komplett mit Triathlon gefüllt war, stand fest, dass diese Zeit nichts mit diesem Sport zu tun haben sollte...

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Also packten wir - dass sind unser Hund Laika, mein Mann und ich - unsere Rucksäcke, inklusive Zelt und Schlafsäcke, um auf den Spuren des alten deutschen Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe zu wandeln. Als Vorbild hierzu diente uns sein "Tagebuch der Italienischen Reise 1786", jedoch mit dem Unterschied, dass wir von München zum Lago di Garda zu Fuß und nicht per Kutsche reisen wollten. Die Route enthält folgende Ziele: München-Wolfratshausen-Beuerberg-Bad Heilbrunn-Kochelsee-Mittenwald-Scharnitz-Seefeld-Innsbruck-Steinach am Brenner-Brennero-Sterzing-Brixen-Bozen-Trento-Rovereto-Torbole am Lago di Garda!

So starteten wir am 07.09.2009 - am selben Tag wie Goethe vor über 200 Jahren - p9100201-1.jpgvom Marienplp9100198-1.jpgatz in München. Von diesem Zeitpunkt an war unser Tagesablauf klar vorgegeben: frühs um 7 Uhr aufstehen - Laufen + Essen - und mit Einbruch der Dunkelheit an geeigneter Stelle das Zelt aufstellen. Das Schönste für mich an Rucksacktouren ist die scheinbar endlose Zeit, die ich immer zum Nachdenken und Kräftesammeln nutze. Viele Ideen schießen mir dabei durch den Kopf, die neue Ziele und Projekte beinhalten.

Die ersten 4 Tage, in denen wir bis nach Österreich kamen, hatten wir herlichsten Sonnenschein. Dann trübte es sich ein wenig ein und an manchen Tagen sind wir bei Regen losgelaufen und auch bei diesem zu Bett gegangen.

Alles in allem wp9130272-1.jpgar es eine schöne Alpenüberquerung. Auf unserer Tour haben wir sehr viele nette Menschen getroffen, größtenteils gutes Wetter gehabt und die Natur genossen. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt dennoch: ab Einsetzten der Autobahn bei Innsbruck wurde es für uns immer unattraktiver zu wandern. Stellenweise gab es keine Wanderwege und wir mussten auf stark befahrenen Strassen laufen. Ab dem Brennerpass ist das Tal dann komplett versiegelt: Autobahn, Eisenbahn, Bundesstrasse und zu allem Überfluss ein "asphaltierter" Radweg, auf dem wir entlang der Autobahn über 100km zurücklegten. Dies waren dann die Momente, wo ich mir meinen Drahtesel herbeigesehnt habe...

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Am 19.09. - nach 12 Tagen und knapp 450km - erreichen wir überglücklich Torbole am Gardasee. Dort erwarteten uns bereits mein Dad und ein Freund. Gemeinsam sprangen wir in das langersehnte Nass:-) Am Sonntag ging es dann bereits wieder ab nach Hause. Und dort sollte auch bereits mein Training am nächsten Tag endlich wieder losgehen! Ich freu mich schon richtig auf die kommende Saison!

 

Ein Experiment - Ergebnis: Deutsche Vizemeisterin

Sonntag, den 16.08.2009

 

1. Vorgeschichte

dirad2.jpgSeit meinem letzten Wettkampf in Leipzig stand für mich fest, dass ich diese Saison allmählich ausklingen lassen möchte. Mein Körper signalisierte mir, dass es Zeit für eine Pause ist. Aber bevor diese eintreten konnte, setzte ich mir noch ein Ziel: die Deutsche Meisterschaft im Cross-Triathlon. An dieser Stelle muss ich gestehen, dass ich bis dahin noch nie "richtig" Mountainbike gefahren bin und auch gar keines besitze! Also war mein 1. Schritt irgendwoher ein Bike zu organisieren. Eine Freundin von einem Vereinskollegen versprach mir dann, mir ihr geliebtes Rad für den Wettkampf zu leihen - Danke noch einmal Christine - ohne Dich hätte ich im Vorfeld bereits einen Haken an diese Story machen können! Vier Tage vor dem Rennen - der O-See-Challenge - sind mein Mann und Hund Laika dann nach Zittau gefahren, um uns die Radstrecke anzusehen. An diesem Tag saß ich zum 1mal auf dem Rad und freundete mich so langsam mit ihm und der Strecke an. Nach knapp 3 Stunden hatten wir 3 dann 26km und knapp 1000 Höhenmeter zurückgelegt und für mich stand fest, dass ich am Samstag mitmachen will: irgendwie komme ich schon durch die Radstrecke durch... und wenn ich schieben muss;-)

2. Das Rennen

Am Samstag morgen geht es dann frühs um 6 daheim los und 3 Stunden später treffen wir in Zittau ein. Die Sonne steht bereits in ihrer vollen Bracht am Horizont und es verspricht ein sehr heißer Tag zu werden!

dirad3.jpgBei der Anmeldung wird verkündet, dass ohne Neopren geschwommen werden soll, was mich wie immer sehr erfreut! Nun heißt es nur noch: einchecken, einen kurzen Plausch mit Andreas Clauß machen und ab zum Einschwimmen. Um 11:30 fällt dann auch endlich der Startschuss und das Experiment kann beginnen! Das Schwimmen läuft vom Gefühl her richtig gut und als 8. Frau verlasse ich das kühle Nass. Jetzt kommt ja meine "Paradedisziplin". Wo ich sonst immer das Feld von hinten aufrolle, muss ich diesmal sehr viele Athleten an mir vorbeiziehen lassen. Mein Ziel ist einfach nur der Spaßfaktor und aus diesem Grund genieße ich die Bergtour auch in vollen Zügen und springe öfters über meinen eigenen Schatten. So fahre ich Abfahrten herunter, die ich 4 Tage zuvor noch per pedes zurücklegte. Auch wenn ich auf einer 800m Abfahrt auf einem Singletrail mit Gesteinsbrocken auf die Topfrauen 10min verliere, macht das Rennen einfach nur Spaß. Hinzu kommt die wunderschöne Landschaft, die pures Balsam für die Seele ist. Nach der Hälfte steht mein Mann am Streckenrand und sagt nur: "Du siehst ja noch richtig gut aus gegen die anderen Frauen!" - "Ja, die fahren auch einfach mal ein bisschen schneller..." Nach 2 Stunden und 15min und nur einem Sturz fahre ich glücklich in den Wechselgarten und freue mich eigentlich bereits aufs Laufen. Aber diese Freude will sich nicht so wirklich einstellen, da ich auf dem sehr hügeligen Kurs einfach keinen Rhythmus finde. Immer wenn mal eine Gerade von 100-300m kommt, überhole ich einige Athleten, aber spätestens am folgenden Berg sieht es dann wieder anders aus;-)...

3. Das Ergebnis

Nach 3:25 überquere ich mit meinem Hund Laika überglücklich die Ziellinie - mein 1. Satz: "Das ist viel härter als ein Ironman!"

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Obwohl ich an diesem Tag eine der schlechtesten Radzeiten bei den Frauen habe - was mir im Vorfeld auch bereits klar war -  belege ich bei den Deutschen Meisterschaften in meiner Altersklasse den 2. Platz und in der Gesamtwertung werde ich 6. ;-)

Um dem Ergebnis gerecht zu werden, möchte ich anmerken, dass es zur Global Tour von Xterra-Rennen gehört und in dieser Wertung die ersten 10 Plätze "ins Ausland" gehen und ich insgesamt 18. bin. Für einmal Training auf dieser für mich neuartigen Form des Drahtesels bin ich mit meinem Ergebnis zufrieden und ich bin mir sicher, dass es nicht mein letztes Xterra-Rennen gewesen ist! In der kommenden Saison werde ich die eine oder andere Trainingseinheit auf dem Mountainbike zubringen.

An dieser Stelle möchte ich auch noch dem Veranstalter Dr. Klaus Schwager = Benno danken, dass er mir kurzfristig noch einen Start zur DM ermöglichte und mein Lob für die sehr gelungene und liebevoll organisierte Veranstaltung aussprechen! Für mich ist es eine sehr positive Erfahrung, verbunden mit sehr vielen netten Menschen, die das Event zu dem machen, was es am Ende auch ist.

Triathlonsonntag in Leipzig

Mittwoch, den 29.07.2009

Durch mein gutes Ergebnis beim Triathlon im Geiseltal entschied ich mich kurzfristig beim Leipziger Triathlon zu starten. An dieser Stelle möchte ich auch sogleich dem Veranstalter danken, der meinen Start ermöglichte, indem er mir die Nummer 1 gab, obwohl diese Startnummer eigentlich stets für den besten Mann vorbehalten ist. Zu meinem Glück ist jedoch der Männerfavorit kurzfristig ausgefallen.

So stehe ich dann glücklich an der Startlinie. Bei Sonnenschein und „gutem“ Wind kämpfe ich mich mehr oder weniger durch die Fluten des Kulkwitzsees. Es ist für mich mehr ein Kahdirad1.jpgmpf als ein Vergnügen, da ich einfach keinen Rhythmus finde. So komme ich nur als 7. Frau aus dem Wasser und weiß, dass ich jetzt einigen Druck auf dem Rad machen muss. Das läuft auch richtig gut, denn nach 20km hole ich die führende Frau ein und baue meinen Vorsprung bis zum Wechsel auf 2:30min aus. Jetzt heißt es eigentlich nur noch meine Position halten. Leider finde ich wiederum keinen Rhythmus und stolpere nur so vor mich hin. Das Aufmunternste ist ein Wettkampfteilnehmer, der an mir vorbeiläuft und sagt: „Los Kleine – in Klagenfurt war ich kurz hinter Dir. Lauf das Ding nach Hause!“ Leider kann ich sein Tempo diesmal nicht mitgehen. 1km vorm Ziel läuft dann auch die spätere Siegerin Katja an mir vorbei. Am Ende überquere ich glücklich als 2. Frau die Ziellinie.  

Die nächsten 2-3 Wochen werde ich jetzt noch zum Trainieren nutzen, bevor wieder ein Wettkampf auf dem Plan steht. Welcher es genau sein wird, mache ich von der Entwicklung der nächsten Tage abhängig.

Langes und erfolgreiches Wochenende am Hassesee

Montag, den 20.07.2009

Dieses Wochenende stand voll und ganz im Zeichen meines Heimatvereins dem Triathlonclub Merseburg, der Samstag den Mitteldeutschen Firmenteamtriathlon und Sonntag den img_7553_web.jpgGeiseltal-Triathlon am Hassesee veranstaltete. Am Freitag war ich komplett in die Vorbereitungen eingebunden und Samstag habe ich geholfen, wo es nur ging. 

Ich möchte meinen Verein nicht überloben, aber es ist eine der schönsten Veranstaltungen, die ich kenne. Im Ziel ist mit Kuchen, Bananen, Melone, Äpfeln und Getränken für das leibliche Wohl der Athleten gesorgt und wer sich die Muskeln lockern lassen möchte, kann dies bei der Pyhsiotherapie Gilbrich tun. Als ich nun Samstag den Firmenteamtriathlon gespannt verfolgte – mein Mann holte sich mit seiner Mannschaft „Der Junge Löschzug“ von der BF Halle den Gesamtsieg – und das Funkeln in den Augen der Athleten sah, fing es an zu kribbeln und es war für mich klar, dass ich hier am Sonntag starten möchte. Ich konnte meine Leistungsfähigkeit überhaupt nicht einschätzen, da ich seit meinem Ironman Austria komplett Pause gemacht habe. Nur eines Stand fest: ich wollte Spaß haben – und den hatte ich auch! Bei kühlen Außentemperaturen, starkem Wind und Regenschauern hieß es wegen der Wassertemperatur von 23°C Neoprenverbot, was mich sehr erfreute.

img_7543_web.jpgFür mich sind solche Wettkämpfe immer ursprünglicher und naturverbundener. Beim Schwimmen fühlte ich mich pudelwohl – meine Hände ins Wasser einzutauchen und das Gleiten regelrecht zu spüren, war einfach nur ein Glücksgefühl. So verlies ich als 11. von 160 Startern das Wasser. Auf meinem Drahtesel habe ich mich dann so richtig wohl gefühlt – er rollte gut dahin, nur leider gingen die 30 km viel zu schnell vorbei. Da ich wusste, dass ich bei den Frauen führte, konnte ich entspannt laufen und den Zieleinlauf als 18. in der Gesamtwertung voll und ganz genießen. Meine Freundin und Teamkollegin Kathrin Bogen belegte den 2. Platz und somit feierten wir einen Doppelsieg.

An dieser Stelle möchte ich mich auch noch einmal bei allen bedanken, die für diesen genialen Wettkampf gesorgt haben! Der Triathlonflair wurde durch eine kleine Messe, auf der auch meine Sponsoren wesp und xterra vertreten waren, verstärkt. Vielen Dank auch für deren Unterstützung die gesamte Saison über! 

Auf Tauchgang

Donnerstag, den 16.07.2009
 
Die letzten Tage standen voll ganz zu meiner Regeneration zur Verfügung, mit der obersten Prämisse, nichts mit Triathlon zu tun zu haben! Neben vielem Schmökern und Essen habe ich mich gestern in einer neuen Sportart geübt. Keine Bange, ich habe nicht sogleich das Element gewechselt, sondern einfach nur die Tiefe...

di4p7150012.jpgSven und Klaus vom Tauchclub Orca aus Halle nahmen mich auf einen Tauchgang in die Weiten des Hufeisensees mit. Nichts Neuesdi3p7150009.jpg war es für mich den Neopren überzuziehen, jedoch gaben mir die Bleichgewichte und der Pressluftatmer dann doch das Gefühl ein Marshmallowweibchen zu sein... Als ich die ganze Montur angelegt hatte, merkte Klaus, dass die Schuhe noch fehlen. Wäre mir gar nicht aufgefallen, da ich so etwas beim Schwimmen sonst nicht brauche. Nach geraumer Zeit habe ich es dann mit Hilfe von Außen geschafft und es konnte ab in den Hufeisensee gehen. Die größte Umstellung war die Atmung, da man durch den Mund ja Ein- und Ausatmen muss. Aber nachdem ich die ersten kleinen Barsche und Hechte entdeckte, funktionierte das alles von alleine. Die größten tierischen Exemplare waren 3 sehr zutrauliche Rotbarsche nur 1 m unter mir. Alles in allem war es ein wunderschönes Naturerlebnis - aus einer Perspektive, die ich bisher noch nicht kannte und sicherlich irgendwann wiederholen möchte. An dieser Stelle noch mal ein Dankeschön an Sven Reinhardt vom Tauchclub Orca, der mich anfangs noch an der Hand hielt, aber alsbald meine eigenen Bahnen ziehen lies;-)

Neue persönliche Bestzeit -siabte baim Eirenmän Austria
Freitag, den 10.07.2009

Sonntag früh um 4 klingelt mein Wecker – noch ganz verschlafen versuche ich mich zu sortieren und es durchströmt mich wie ein Geistesblitz: heute ist mein großer Tag. In 3 Stunden wird der Startschuss zum Ironman Austria fallen. Da ich bereits alles am Abend zurecht gelegt hatte, brauche ich nur noch meine Beine aus dem Bett zu heben, die Wettkampfkleidung anlegen und in  der Küche ein leichtes Frühstück zu essen. 15 min später sitzen wir im Auto und sind Richtung Klagenfurt unterwegs.

Alles ist noch stockdunkel und die Anspannung in mir steigt unaufhörlich an. Am Wechselgarten angekommen, präpariere ich mein Rad mit Riegeln, Gels, Trinken und pumpe zum letzten Mal Luft auf. Nun steht alles bereit und es ist genau noch eine Stunde bis zum Start.Image Da ich noch ein wenig Ruhe haben will, setze ich mich ein bisschen abseits und beobachte die anderen Athleten beim Aufwärmen. Noch immer liegt ein leichter Nebelvorhang über dem Wörthersee. Als ich mir dann meine 2te Haut überziehe und mein Gesicht weiß mit Sonnencreme bemale, kommt so langsam die Sonne aus dem Nebelvorhang heraus. Von jetzt an sind es noch 15min bis zum Start des Ironman Austria. Nach ein paar Minuten des Einschwimmens heißt es nun in die Athletenzone zu wechseln. Das erweißt sich als gar nicht so einfach, da sich eine Menschentraube darum gebildet hat. Also springe ich schnell über den Zaun und suche die anderen Profis. Es ist alles ein wenig verwirrend, da niemand wirklich weiß, von wo unser Start losgeht. Aber 3min vor dem Start finde ich endlich das Häufchen und geselle mich hinzu. Auf einmal höre ich den Sprecher sagen, dass alle Athleten über die Zeitmessmatte laufen müssen. Mein Herz rutscht mir in die Hose, da ich doch über den Zaun geklettert bin. Wie ein aufgescheuchtes Huhn renne ich raus aus dem Wasser – ich weiß aber sogleich, dass es unmöglich ist, jetzt noch an die Matte heranzukommen, da diese 300m weg war und alles voller Menschen – 1min vor dem Start sagt mir dann ein Offizieller, dass es nicht so schlimm sei. Also zurück ins Wasser und da fällt bereits der Startschuss. Das Wasser des Wörthersees schwimmt sich richtig gut. Bereits nach den ersten Zügen weiß ich,dass es heute gut gehen wird. Zum erstenmal kann ich mich in einer Profigruppe festsetzen – leider muss ich im Gefecht nach 2 Kilometern an der Boje reißen lassen. Aber da waren ja noch die schnellen Agegrouper, bei denen ich mich in eine Gruppe einsortiere. Zeitiger als jemals gedacht erklimme ich den Ausstieg und freue mich bereits aufs Radfahren. Zu dem Zeitpunkt kenne ich aber noch nicht meine super Schwimmzeit! Nach dem ich den Wechselgarten verlasse und mich auf meinem Radel arrangiere, schaue ich auf meine Uhr – Wow, es ist ja noch nicht einmal 1 Stunde herum! Das harte Schwimmtraining der letzten Wochen hat sich wirklich ausgezahlt. Beim Radfahren fühle ich mich richtig gut, auch wenn auf der 2ten Runde der Rupertiberg mehr als weh tut. Jedoch waren diese Schmerzen nur Nebensache in Anbetracht von Menschenschlangen, die die Radstrecke säumen und mir Tränen in die Augen treiben.

Nach einer Hammerradzeit von 5:05 (knapp über 35km/h) wechsle ich als 6. zum Laufen. Nach einem Kilometer muss ich nur leider einen kurzen Stop einlegen, da ich das Gefühl habe, einen Stein unterm Fuß zu tragen – nur leider ist da keiner, sondern eine fette Blase. Naja, Augen zu und durch. Die erste Marathonhälfte bin ich voll im Soll, da ich weit unter 5min auf den Kilometer laufe, jedoch dreht sich dieses Verhältnis auf weit über 5min bei den restlichen 20km um. Hinzu kommt die erbarmungslose Hitze, die mich nur nach Wasser lechzen lässt. Mein Mentalcoach Reinhold Hartmann & seine Frau, mein Trainer Heiko Weirauch, Daniela & Bernd, Manfred & Heinz (die Waldburschen) und mein Mann Sebastian geben mir im gesamten Rennen immer wieder Kraft und Freude – auch wenn es nicht immer leicht ist. Danke Euch allen!!! Nach 9:41 kann ich als 7. Profifrau die Ziellinie überqueren und meinen ersten Ironman als Profi finishen. Nun freuei ch mich schon auf mein gesamtes Team, das mich hinter der Ziellinie in Empfang nehmen möchte. Die Finisherparty mit meinen Helfern musste noch einige Minuten warten, da ein sauberer Sport einfach mal vor geht und ich als erste Frau unter 30 Jahren direkt nach Zieleinlauf zur Dopingkontrolle muss.

Ein Riesendank an all Diejenigen, die mich begleitet haben – auch wenn sie am Rechner mitfieberten – und an alle Glückwünsche.

Sieg auf der Finne 

Samstag,den 02.05.2009

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Heute Vormittag nahm ich wie versprochen an meinem Lieblingslauf auf der Finne teil und konnte die 12,5km souverän bei den Frauen gewinnen! Damit legte ich auch sogleich die 8. beste Zeit des Tages hin! 

Bei herrlichem Sonnenschein startete ich mit 128 Laufverrückten auf die landschaftlich sehr reizvolle Laufstrecke. Bis Kilometer 5 geht es überwiegend geradeaus oder bergab und dann folgen sehr selektive Berganstiege. Auf den 12,5km sind es am Ende 200 Höhenmeter, die ich beim anschließendem Schwimmtraining dann doch ein wenig in den Beinen gespürt habe;-)...

Die nächsten Wochenenden stehen erst einmal keine größeren Wettkämpfe mehr an, da ich diese Zeit noch einmal intensiv zum Trainieren nutzen möchte. Die ersten Triathlonwettkämpfe sind nun auch nicht mehr weit entfernt -  Ende Mai wird bereits der 1. Wettkampf der 1. Bundesliga in Gladbeck sein.

Souveräner Sieg im Geiseltal

Montag, den 27.04.2009

 

Am Sonntag startete ich beim Sprint-Duathlon in Braunsbedra und sicherte mir nach einem sehr guten Rennen den 1. Platz. Bei herrlichem Frühlingswetter fiel um 13 Uhr der Startschuss im Braunsbedraer Stadion für die 6km Laufen ­- 22km Radfahren und 3km Laufen. Auf dem ersten Laufturn fühlte ich mich für die für mich eher sehr hohen Pulsbereiche sehr gut und kam als 2 Frau in den Wechselgarten. Die sehr starke Läuferin Nadine Hübel holte ich aber bereits nach 5km ein und baute meinen Vorsprung auf dem Rad kontinuierlich aus, wobei ich eine der besten Radzeiten des Gesamtfeldes hinlegte. Auf den restlichen 3km hieß es dann nur noch Vorsprung halten und strahlend durchs Ziel zu laufen. Mein wesp Team, mein Mentalcoach Reinhold Hartmann ­und ich sind sehr zufrieden mit diesem Tag, gerade da es nur ein Trainingswettkampf  gewesen ist. So kann es diese Saison ruhig weiter gehen!

Am kommenden Wochenende nehme ich wieder an meinem Lieblingsberglauf auf der Finne teil, der mittlerweile bei mir zur Tradition geworden ist. Ähnlich wie der Rennsteiglauf führt er durch wunderschöne Waldlandschaften und ist liebevoll organisiert.

Auf zu neuen Zielen

Freitag, den 24.04.2009

Nun bin ich seit 3 Wochen wieder daheim – zumindest kann man dies so sagen: wir sind nach Merseburg gezogen, um bessere Trainingsbedingungen zu haben. In der Zwischenzeit habe ich mit meinem Team von wesp das Rennen in Neuseeland analysiert. Die schlechte Nachricht: " Du kannst so viele Wettkämpfe bestreiten wie du willst - die kleinen Fehler bleiben die gleichen." Die gute Nachricht ist, dass es alles Baust1~1.jpgellen sind, die ich leicht beheben kann. Lange Rede kurzer Sinn: Ich muss meine Energiezufuhr während des Trainings optimieren und werde mich stärker an Renntaktiken orientieren. Zudem werden wir uns in Zukunft noch stärker mental auf die Rennen einstimmen und meine Ressourcen in diesem Bereich erweitern. An dieser Stelle möchte ich mich damit auch bei meinem Mentalcoach Reinhold Hartmann aus Leipzig bedanken, der mich seit 2 Wochen unterstützt. Er zeigt mir Wege auf, wie man das Leben als Profi bestreitet, jeden Wettkampf im Kopf absolviert und alles ins Positive wenden kann.
Mit meinem gesamten Team konzentriere ich mich nun voll auf mein Highlight – der IM Österreich. Ich bin voll motiviert und genieße bei diesem herrlichen Wetter jede Trainingseinheit. Meine letzten Check-ups am 15.04. zeigten uns, dass ich wieder auf dem richtigen Weg für die Langdistanz bin. Dafür haben wir am Sonntag einen kleinen Zwischentest ins Training eingebaut, einen Sprintduathlon bei meinem Heimverein. Endlich wieder einmal ein Rennen vor der Haustür ohne 20 Stunden Flugzeit zwischendrin – ich freu mich schon richtig drauf. Sportliche Grüße aus Merseburg

Eindrücke von der Insel 

Mittwoch, den 01.04.2009

Nun sind bereits 3 Wochen ins Land gezogen, ohne das ich ein Lebenszeichen von mir gegeben habe. Das hatte auch einen guten Grund: mein Mann und ich sind noch per Auto und Zelt durch Neuseeland getourt. Leider kam in dieser Zeit das Training sehr kurz, aber diese Ruhephase wollte ich meinem Körper auch gönnen.

Im Anschließenden möchte ich ein paar Eindrücke dieser Zeit wiedergeben:

Unsere Reise führte uns vom Wettkampfort Taupo zur neuseeländischen Hauptstadt Wellington von wo aus wir mit der Fähre auf die Südinsel übersetzten. Innerhalb von 12 Tagen bereisten wir nahezu die gesamte Insel. Die Natur ist sehr beeindruckend und reizvoll – heiße Quellen, Gysiehre, kilometerlange Strände, Hochgebirge und. Regenwald. Zu meinem Bedauern ist von dem ursprünglichen Neuseeland nicht mehr allzu viel übrig. Hektarweise wurde Urwald in Schaf-, Kuh- und Rotwildweiden umgewandelt. Sogar heute sieht man nicht selten an steilen Hängen frische Kahlschläge, die ein Försterherz bluten lassen. Da wo die Natur noch unangetastet ist, existieren Nationalparke oder Reservate. Diese werden meist als Attraktion verkauft und aus diesem Grund führen fast überall Betonwege hin, damit auch der letzte Tourist mit hundert anderen die Natur in ihrer Ursprünglichkeit erleben kann. Natürlich gibt es auch noch Ecken, die frei von Touristen und Funliebhabern sind, aber diese sind rar und durch menschliche Ignoranz gefährdet.

So war für mich das schönste Erlebnis ein 2-stündiger Run durch den Regenwald bis hin zu einer einsamen Bucht, in der eine Robbenkolonie ansässig ist – einfach unbeschreiblich. Leider gab es von diesen Momenten – Einszuseein mit der Natur – viel zu wenige.

Obwohl im Land der Kiwis das Jedermannsrecht besteht, war es bei der neuseeländischen 5mm-Maschdrahtzaunmentalität nicht immer einfach einen Schlafplatz zu finden. Der Großteil der Landesfläche ist eingezäunt – 80% wegen des Viehes und 20% wegen Touristen.

Während der 4 Wochen Down Under hatten wir großes Glück mit dem Wetter – fast nur Sonnenschein. Jedoch waren die Temperaturschwankungen sehr gewöhnungsbedürftig: von gefühlten 30°C in der Sonne bis hin zu 0°C früh am Morgen.

Einen letzten Kulturschock gab es dann noch bei einem 4 Stundentrip durch Seoul - ein Wolkenkratzer am anderen und zwischendurch immer wieder kleine Flecken alter koreanischer Baukunst. Man hätte zwar länger in Seoul verweilen können - aber ich bin richtig heiß wieder ins Training einzusteigen und endlich wieder Wettkämpfe erfolgreich zu bestreiten.

Ein Satz mit X...

Sonntag, den 08.03.2009

 

Zuerst möchte ich mich bei den treuen Lesern meiner Seite bedanken, die sich vielleicht die halbe Nacht um die Ohren geschlagen haben, um letztendlich festzustellen, dass keine Durchgangszeiten mehr von mir ankommen. Aber so ist es halt auf der Langdistanz, Erfolg und Niederlage liegen oft eng beieinander. Früh am Morgen beim Start war noch alles in Butter. Die Schwimmstrecke von 3,8 km absolvierte ich mit meinem Xterra in 1:02. Dann mussten wir rund 700m zum Wechselgarten rennen und 5min später saß ich auf meinem Rad. Da ich wusste, dass ich am Anfang gerne überzocke, sagte ich mir die ganze Zeit, lass die anderen doch fahren, irgendwann hole ich sie auch wieder ein. So war es auch. Die Spitze war durch das Schwimmen bereits 10 min weg und auf einen Platz unter den ersten 5 waren es nur 7 min und ich sah, dass ich das Tempo mitgehen konnte. Auf Bella Comerford (Bayliss),die den Anschluss zur Spitze hielt, konnte ich sogar ein klein wenig gutmachen. Für meine Verhältnisse fand ich den Radkurs sehr anspruchsvoll – nicht wegen den 900 Höhenmetern, aber der Asphalt, der stellenweise wie Kopfsteinpflaster ist, macht ganz schön langsam. Aber irgendwie ging es ab Kilometer 120 gar nicht mehr so richtig. Mein Puls rutschte in den Keller und der Druck war einfach weg. Ich quälte mich dann noch in den Wechselgarten und da wusste ich aber schon seit 1 Stunde, dass es heute keinen Sinn mehr machen würde noch einen Marathon zu laufen. Als ich dann endlich meinen Mann Sebastian am Rand stehen sah, warf ich das Handtuch mit Tränen in den Augen...

Kia ora vom anderen Ende der Welt

Dienstag, den 04.03.2009

 

Liebe Grüße aus dem sonnigen Taupo an alle Besucher meiner Seite. Nach einem 6stündigem Aufenthalt gekoppelt mit einer kleinen Laufeinheit im noch winterlichen Seoul haben wir nun den Sommer am Lake Taupo erreicht. Die ersten ruhigen Lauf- und Radeinheiten vor Ort habe ich ohne Probleme überstanden. Somit hoffe ich, dass ich die Zeitumstellung von 12 Stunden ganz gut verarbeite. Heute morgen wollte ich eigentlich schwimmen gehen, aber daraus wurde nichts. Mein schöner neuer Xterrawetsuit musste erst einmal desinfiziert werden, da dadurch die Übertragung von Algen verhindert werden soll. Dies ist eine Besonderheit beim IM Neuseeland. So konnte ich erst nachmittags das Wasser antesten – es ist einfach nur genial: ein wunderschöner See vor einer fantastischen Kulisse. Weitere Neuigkeiten gibt es demnächst.

Haertetest beim IM 70.3 Suedafrika ueberstanden

Sonntag, den 18.01.2009

schwimm_klein1.jpgDie als Testwettkampf geplante Mitteldistanz entpuppte sich als wahre Herausforderung. Nach einem mittelpraechtigen Schwimmen, bei denen die Bedingungen fuer mich nicht einfach waren, konnte es eigentlich nur nach vorne gehen. Auf der im ersten Teil auf 520m ansteigenden Radstrecke kaempfte ich mich bis auf Platz 2 vor. Auf dieser Position konnte ich mich bis zum Kilometer 60 halten. Dann kam es wieder: mein Fluch - der Triathlongott meinte es nicht gut mit mir. Wieder hatte ich einen Defekt am Rad: mein Bowdenzug ist gerissen und ich konnte nur noch das kleine Blatt fahren. Was in diesem Moment sehr unguenstig war, da der groessere Teil der letzten 30 km bergab ging. Trotzalledem rettete ich mich mit der 3. besten Radzeit in die Wechselzone. Beim Laufen hatte ich auf der ersten Runde Probleme - der 500m lange Anstieg zum Wendepunkt machte mir zu schaffen. Die 2. Runde lief dann ganz gut und on the last lap war ich einfach nur froh, dass das Ziel jeden Moment kommt. Unterm Strich bin ich mit dem Rennen ganz zufrieden, da die Umstellung von minus 20 Grad Celsius auf 35 Grad nicht ganz so einfach war und auf den 5. Platz bei meinem Ironman70.3debüt bin ich richtig stolz! Von hier aus noch Congratiulations an Lucie Zelenkova, Heleen bij de Vaate und Claire Kinsley, die ein gutes Rennen gemach1.jpgt haben.                                                                                               

Die restlichen 2 Tage bis zu unserer Abreise werde ich den Triathlon einmal komplett vergessen und mir von Patrick noch ein paar Surfstunden geben lassen. Ich muss ja schließlich schon ein wenig für Hawaii üben ...