Ein wunderschönes Rennen!!!

Fotos und Berichte von Vichy

European Champion!!!!!

Träume können wahr werden! Das habe ich diesen Sonntag bei der Challenge Vichy (ETU Europameisterschaft Langdistanz) gelernt. Lange habe ich gebraucht, bis ich endlich wieder so weit war, eine Langdistanz zu absolvieren. Nach gut 1 ½ Jahren war es nun endlich so weit und perfekter konnte es einfach nicht laufen. Von dem Zeitpunkt an, da ich mich für Vichy entschieden habe, träumte ich vom EM-Titel. Jeder hielt mich für verrückt, da ich ja nur 4 Wochen Zeit hatte, mein Laufen auf die Reihe zu bekommen. Davor bin ich 6 Wochen gar nicht gelaufen! Mir war es egal. Meinem Coach Jo sagte ich, dass er sich ums Training kümmern soll und ich erledige den Rest;-) Durch einen Muskelfaserriss musste ich kurz vor Vichy nochmals das Laufen aussetzen und so war mein längster Trainings-Lauf nur 20km lang!

Ein wenig Bammel hatte ich schon vor dem Rennen – es fühlte sich an, als ob ich meine erste Langdistanz machen würde!

Hier nun ein paar Sätze zum Rennen selber: Es war ein wunderschönes und super organisiertes Rennen! Dank an Challenge Vichy! Das Beste vor dem Rennen war natürlich, dass ich endlich schmerz- und verletzungsfrei sein durfte! Der Start lief ganz gut und ich merkte, dass ich in einer flotten Gruppe schwimme. Auch wenn die Strecke super markiert war (Ruderstrecke), ist die Gruppe vor mir immer ein wenig Zick-Zack geschwommen – oder ich bin es... Kurz vor Schluss träumte ich dann ein wenig rum und alle waren weg. So legte ich die letzten 400m allein zurück und kam als 3. Frau aus dem Wasser (55min). Wie geil ist das denn! Angeblich soll die Strecke sogar etwas länger sein. Auf dem Rad drückte ich dann die ersten 40km richtig drauf und übernahm relativ schnell die Führung. Eigentlich hoffte ich, dass ich eine Gruppe erwischen würde, aber da war nicht viel mit Gruppen. Bin auf Fromont aufgefahren und dachte mir, jetzt sollte ich die Handbremse anziehen! Wir fuhren einige Kilometer zu dritt, jedoch musste unser Dritter Mann irgendwann abreißen lassen. Von da ab wechselten wir uns immer mal mit der Führung ab, bis Fromont irgendwann auch langsamer wurde und ich die letzten 20km allein vorne fuhr. Nebenher überholte ich noch ein paar Profi-Männer;-) Die Radstrecke war trotzdem härter als ich dachte: knapp 1000hm, mitunter rauer Asphalt und der Wind stand kräftig drauf! Wie groß war dann die Überraschung als ich aus dem Wechselzelt lief und Jo rennt gerade bei den Männern raus-wow! Da wusste ich, dass ich ganz schön schnell unterwegs bin. Thierry Sourbiet – der Fotograf – lief einmal neben mir her und sagte, ich sei gesamt 9. – 20min hinter dem 1. Mann! Tief durchatmen und weiter laufen – ich wusste immer noch nicht, wer von hinten kommt und wie dicht die anderen Frauen sind. Dies sollte ich erst 15km vor dem Ziel erfahren: 30min! Endlich konnte ich mich entspannen. So sehr wie meine Beine in diesem Marathon schmerzten, war es wirklich selten. Musste mir immer wieder sagen, es ist ja nicht mehr weit!;-) Bereits einige Kilometer vor dem Ziel lies ich mich feiern und bin in der Ziel-Area durch die Gegend gehüpft – aber irgendwann muss man ja auch mal über die Ziellinie laufen – 8:59:42h - was, ich bin unter 9h! Damit hatte ich nicht gerechnet, da ich nie auf die Uhr schaue... Habe nur eine mitgenommen, damit ich den Marathon nicht zu schnell angehe. Insgesamt 8. Mann (der 7. ist bei meinem Jubel an mir vorbei gelaufen und unter dem Zielbanner durch gekrochen...) und Europameisterin! Alle die mich kennen, wissen, dass es ein steiniger Weg war und mein größter Wunsch wäre es gewesen, dass es mein „Ziehvater“ miterlebt hätte. Jedoch musste ich diesen Winter mit schweren Herzen von einem der wichtigsten Menschen in meinem Leben Abschied nehmen. Der Gedanke an ihn hat mich über die Laufstrecke fliegen lassen und ich widme ihn dem EM-Titel und meinen ersten großen internationalen Sieg!

Aber ohne mein Team hätte ich es natürlich nicht geschafft: riesen Dankeschön an temTBB, meinen Coach Jo Spindler und Co-Coach Brett Sutton, Dr. Grosse für die ärztliche Betreuung und dass ich sie auch Nachts aus dem Bett holen darf;-), cervelo für ein super schnelles Rad, On-Running für geniale Laufschuhe, Ignite Naturals für eine super Produkte, cobb für meinen pinken Sattel, sailfish für den schnellsten Neopren, Rocktape für lockere Muskeln und schmerzfreies Laufen, CEP für coole Socken, adidas eye wear für eine klare Sicht und an all die, die an mich trotz Tiefschlägen immer glaubten! Ein großes Dankeschön geht auch an die Challenge Family, die die EM Challenge Vichy erst ermöglichte und an Gael&Amandine für ihr super Team und ein fantastisches Rennen! Es war eine riesen Freude, dort starten zu dürfen. Ein großes Dankeschön an alle Athleten und Zuschauer – ohne euch wären die Rennen nicht das, was sie sind!

Meine Familie musste mich die letzten Wochen ertragen und das Training war selten so einfach wie in Jena: Mama hat gekocht, gewaschen und aufgeräumt;-) Was wünscht man sich mehr als Profi!:-) Leider ist die schöne Zeit bald vorbei und ich muss wieder alles selber machen...

Nun schaue ich mit meinem Coach wie es weiter gehen soll – ich habe noch gar keine Pläne. Nur den, dass wir umziehen müssen, da unser Haus abgerissen wird. Wo es mich dann hin verschlägt, wird sich hoffentlich in den nächsten Wochen ergeben. Auf alle Fälle soll es eine Gegend sein, wo die Trainingsbedingungen einfach stimmen;-)

Merci beaucoup!

Diana


Was machen bei 4°C Kälte und Schneeregen? Ab zur Challenge Rimini und danach Camp auf Mallorca

Wieder ist es schon einige Zeit her, dass ich mich einmal wieder gemeldet habe. Nach dem 3-monatigen Camp auf Lanzarote ging daheim erst mal alles ein wenig drunter und drüber. Dann sollte sich eigentlich alles normalisieren und das Training geplant laufen. Jedoch hat mir das Wetter einen kleinen Strich durch die Rechnung gemacht und es mussten öfters die Koffer gepackt werden als mir lieb war. Vor 2 Wochen schaute ich mir den Wetterbericht an: 2°C und Schnee! Nein, so konnte es nicht weitergehen. Auf die Wetterkarte geschaut und über’s Wochenende nach Italien zum Kilometersammeln fahren. Dabei ergab es sich, dass zur gleichen Zeit die Challenge Rimini war und so meldete ich mich kurzfristig an;-) Freitag ging es dann los, Samstag 4h Radeln mit 1500 Höhenmetern. Sonntag dann das Rennen: etwas frisch, anfangs sehr regnerisch und windig, aber wurde mit jeder Stunde besser. Nachdem ich mir durch die 30min Wartezeit durch die Startverschiebung meine Hände so eingefroren hatte, dass ich danach die Finger beim Schwimmen nicht mehr schließen konnte, war ich am Ende das Tages mit meinem Ergebnis sehr zufrieden. Im Nachgang ärgere ich mich über 2 kleine Patzer, die mir u. U. den Sieg gekostet haben. Aber daran wird gearbeitet und im nächsten Rennen gibt es so etwas nicht wieder. Kurz vor der Heimreise am Montag standen dann nochmals 3,5h Radeln an und somit war es ein gelungenes Trainingswochenende! Kaum daheim machte das Wetter mich sehr depressiv: wiederum Dauerregen und max. 6°C. Den halben Dienstag saß ich vor dem Rechner und habe mir Last-Minute-Angebote nach Mallorca rausgesucht. Da sitze ich nun glücklich in der Sonne und genieße meine Arbeit. Endlich wieder richtig Trainieren ohne irgendwelche Wetterabstriche machen zu müssen und jede 2te Einheit auf der Rolle oder dem Laufband verbringen zu müssen. Noch gute 11 Tage darf ich jetzt diese Wärme genießen und hoffentlich entschließt sich unser mitteleuropäischer Sommer bis dahin den Winter endgültig zu vertreiben und nicht aus jedem Triathlon einen Duathlon zu machen! Am 16.06. steht dann auch endlich der erste Wettkampf in meiner „Heimat“ auf dem Programm: Triathlon Ingolstadt. Dann heißt es noch ein wenig Sporteln und am ersten Juli-Wochenende geht es dann zu meiner ersten Langdistanz seit meinem Sturz bei der Challenge Copenhagen! Freue mich schon riesig auf den IM Frankfurt. Hoffe, den ein oder anderen von euch am Streckenrand oder auf der Strecke zu sehen;-)

Sonnige Grüße,

Diana

 


Ab in die Wüste

Mit Yvonne und Per beim Schwimmtraining....
Mit Yvonne und Per beim Schwimmtraining....

Nana, Du bist 3:40min hinter der Spitze“ – „Was, Du spinnst doch!“ Es sind nicht gerade die vornehmsten Worte des Tages von mir gewesen, aber mit einem Puls von 160 und bei einer solchen Überraschung nach dem Schwimmen sind sie mir herausgerutscht. Aber alles von Anfang an.

Die letzten Monate waren nicht gerade leicht für mich. Auch wenn ich mich so langsam nach dem Schlüsselbeinbruch wieder zurück kämpfte und das Training wieder alte Formen annahm, sollte der Weg dann doch etwas steiniger sein als erwartet. Zuerst hatte ich mir noch ein Band Ende 2012 beim Laufen angerissen und konnte schon wieder 6 Wochen nicht richtig rennen. Ende Januar wollte ich dann endlich nach dem ersten richtigen Schnee wieder auf die Skier zum Skaten steigen und was passiert: nach 3km lege ich mich hin und prelle mir die eh „angeschlagene“ Schulter, was wiederum einen Krankenhausmarathon und 2 Wochen Schwimmpause nach sich zog. Am gleichen Tag ist einer der liebevollsten und wichtigsten Menschen aus meinem Leben geschieden. Es bröckelte alles um mich herum. Ich wusste nicht so richtig wie ich das alles stemmen sollte. Hinzu kam noch eine Bronchitis und ich lag ein paar Tage flach. Nun hatte ich meiner Schwester aber versprochen, dass wir zusammen nach Abu Dhabi fliegen. Was war zu tun? Normal hätte ich einen Start absagen müssen. Aber irgendwie wollte ich meine Schwester nicht hängen lassen und dachte mir, entweder wird es was oder halt nicht.

 

Abu Dhabi International Triathlon

Da stand ich nun in einem gut besetzten Profifeld und mir war schon etwas mulmig im Magen. Wie würde dieser Tag nur enden? Das Schwimmen ging ganz locker von der Hand und das Resultat ist ja bekannt;-) Auf dem Rad fühlte ich mich ganz gut – anfangs musste ich mich zusammennehmen, dass ich nicht überzocke und bin halt so vor mich hin gerollt. Leider musste ich 2 kurze Boxenstopps einlegen: einmal ist ein Athlet vor mir bei der Verpflegungsstadion hingefallen und das andere Mal musste ich unbedingt anhalten, aber die Wasserausgabe war von mehreren Athleten blockiert und meine Radgruppe zog von dannen. Es war so heiß und ohne Wasser wäre ich nicht mehr so weit gekommen. Dann hab ich noch meine Schuhe beim Wechsel verloren und musste am ersten Wasserstand erst mal meine Körpertemperatur etwas runter regulieren. Es war verdammt heiß. Die ersten Kilometer liefen dann auch etwas schleppend. Irgendwie finde ich mein Tempo und konnte zumindest einen soliden Lauf hinlegen, auch wenn er leider nicht ganz so schnell war wie erwünscht. Ich hatte mich bereits mit einem 7. Platz abgefunden, aber plötzlich merkte ich wie der Abstand auf Rachel McBride immer kleiner wurde und ich nahm all meine Kräfte zusammen und flog förmlich an ihr vorbei. Wow, von da an hätte ich ewig laufen können;-) Selten oder vielleicht sogar nie habe ich bisher gesagt, dass ich zufrieden bin, aber diesmal sage ich es! Es war ein super Rennen, die Organisation wird immer besser, das Windschattenfahren hielt sich in Grenzen und die Helfer waren genial. Mein Coach Jo Spindler und ich wissen woran wir arbeiten müssen, damit diese Saison erfolgreich wird.

Ich möchte allen danken, die mich unterstützt haben und in der harten Zeit trotzdem hinter mir standen und weiterhin stehen. Ohne euch wäre es einfach nicht möglich gewesen! Danke an meinen Coach Jo Spindler, das teamTBB und unsere Sponsoren, Rocktape (ohne meine Schulterfixierung hätte ich kaum trainieren und starten können), meinen Physiotherapeuten, meinen Chiropraktiker und dem Ärzteteam um Dr. Braun aus München!

 

Es gibt mich auch in Bewegung;-) Hier 2 Links zu triathlonTV:

1.  After Race Interview

2. Rennbericht komplett


Rückblick und kleiner Ausblick

2012 war wohl nicht gerade mein Jahr – zumindest scheint es auf dem ersten Blick so. Naja, eigentlich auch noch auf den 2ten;-) Das Jahr ging schon gut los: wir versuchten, dass Wintertraining zu 90% in Deutschland zu absolvieren und Radeln durch Skilanglauf zu ersetzen. Sicherlich ist es ein optimales Ausdauertraining, jedoch reichte es nicht, meine gewohnte Radleistung in den ersten beiden Rennen abzurufen. Der Druck fehlte einfach. Dann folgte der Ermüdungsbruch während des Ironman Südafrika, gefolgt von einer längeren Laufpause. Mein erster längerer Lauf nach fast 3 Monaten Laufpause war dann der Halbmarathon beim Chiemsee Triathlon. Dieses Experiment endete ja dann sehr erfolgreich. Dieses Rennen zeigte mir auch, dass man nicht hunderte von Laufkilometern abspulen muss, um halbwegs seine Leistung abzurufen! Nach diesem Rennen lief dann alles perfekt und ich blickte zuversichtlich auf die Challenge Copenhagen. Dass sich da gerade ein Bus mir in den Weg stellen muss, stand nicht im Drehbuch. In München flickte man mich wieder zusammen und 2 Monate später konnte ich dann so langsam das Training wieder aufnehmen und seitdem entwickelt sich alles in die richtige Richtung!

2012 lernte ich schmerzlich, dass es auch noch andere Dinge neben dem Sport gibt. Meine Familie war fast ein wenig traurig als ich wieder mit dem Training begann. Mama sagte nur: „Och, Du trainierst doch wieder mehr. Man hört kaum noch was von Dir und wenn, dann ist nichts los mit Dir!“ Hihi…

Nun hoffe ich, dass ich für die nächsten Jahre alle Verletzungen abgearbeitet habe! Für 2013 baut mich mein Coach Jo Spindler wieder langsam auf und auch wenn ich bereits ein paar Rennen im Kopf habe, werden wir schauen, wie das Training weiterhin verläuft. Ein Wettkampf wird wahrscheinlich in naher Zukunft sein: der Abu Dhabi International Triathlon. Auch wenn der Radkurs zu einfach ist und zu viel Windschatten gefahren wird, möchte ich dieses Rennen als erste Standortbestimmung nehmen. Die weitere Planung wird mit jedem Tag etwas sicherer, aber an dieser Stelle möchte ich noch nicht zu viel verraten;-)

Mein Fokus ist mehr denn je auf den Sport gerichtet, aber ich habe 2012 gelernt, dass es nicht alles im Leben ist. Auch die eine oder andere Trainingserkenntnis – die ich zwangsläufig machen musste – wird mir in Zukunft viel helfen können.

Jedoch hätte ich dies alles nicht ohne meine Familie, Freunde und Sponsoren überstanden! Vielen Dank für die Unterstützung. Besonders froh bin ich, dass ich 2013 wieder für das teamTBB am Start stehen darf! Ohne das Vertrauen von Brett Sutton, Alex Bok und Jo – dass aus mir vielleicht doch noch mal was Richtiges werden kann;-) – wüsste ich nicht, ob ich eine erneute Saison in Angriff nehmen würde!

Sportliche Grüße aus Bad Tölz,

Diana