Vielleicht sollten wir den anderen Arm auch noch brechen…

Mit den Jungs macht es richtig Spaß!
Mit den Jungs macht es richtig Spaß!

…diesen Satz durfte ich mir die letzten Tage öfters anhören. Nicht, dass man mich für die nächsten 4 Monate erneut vom Training fernhalten möchte, aber die Trainingsfortschritte in den letzten Wochen waren einfach gewaltig. Vor 6 Wochen sahen meine Schwimmfortschritte in etwas so aus: 4-5mal pro Woche für 30-45min Schwimmen, 3 Armzüge mit dem gesunden Arm und ein schmerzhafter Armzug mit dem genesenen Arm. In den folgenden Einheiten habe ich dann immer öfters den linken Arm dazu genommen und nach 2 Wochen konnte ich ihn bei jedem Kraulzug einsetzen. Vor lauter Freude bin ich die 100m gleich mal auf Zeit geschwommen = 1:50min. Oje, das stand aber nicht im Drehbuch. Aber es war auch nicht anders zu erwarten: der linke Arm war ja fast nur noch die Hälfte vom rechten! Lösung hierfür: einfach öfters ins Wasser hüpfen und jedes Mal ein wenig mehr schwimmen. Da der Wiederaufbau der verlorenen Kraft im Vordergrund stand, sollte ich von Brett und Jo aus von nun an hauptsächlich mit Paddles, Pull Buoy und Band durchs Wasser pflügen (oder eher ertrinken). Da ging das Desaster weiter: vor meinem Crash bin ich mit diesen Tools gar nicht zurechtgekommen und stand eher im Wasser, als dass ich mich überhaupt vorwärts bewegte… Das konnte ein Spaß werden! Aber ich wusste, dass ich da jetzt durch muss. Nach nun 4 Wochen kann ich es kaum selber glauben – genau so geht es meinen Trainingskollegen Markus und Jo, die langsam Angst vor mir bekommen;-) Noch nie war ich so schnell im Wasser unterwegs wie im Moment. Das sollte eine gute Grundlage für die kommende Saison sein!

Gut, dass ich im Trocknen sitze!
Gut, dass ich im Trocknen sitze!

Diesen Montag absolvierte ich wohl meine letzte Radeinheit für 2012 auf den Voralpenstraßen, da nun der Winter hier letztendlich doch die Oberhand gewonnen hat. Von nun an heißt es Kilometermachen in der Garage. Nicht gerade mein Lieblingsplatz, aber dafür klettern die Wattzahlen nach oben;-) Über die richtig harten Sachen hilft mir das „HopHopHop“ von Goran Bregovic hinweg.

So darf es von mir aus weitergehen!

Schöne Grüße,

Eure Diana

 

Bad Tölz, den 30.11.2012


Spotlight on Brett - he's great!

Brett Sutton – Mann im Schatten

NZZ am Sonntag Samstag, 4. August, 21:49

Brett Suttons Ruf ist der des Schleifers und harten Hunds. Brett Suttons Ruf ist der des Schleifers und harten Hunds. (Bild: NZZaS)

Brett Sutton – das ist vor allem eine Aura der Einzigartigkeit. Wenn Sutton mit einem Sportler arbeiten will, muss sich der Sportler wie ein Auserwählter vorkommen. Die Menschen, die Sutton ein bisschen besser kennen, sagen: Sutton schaut einen Sportler an – und dann weiss er, ob Potenzial vorhanden ist oder nicht.

 Christof Gertsch

Bei Nicola Spirig fand er: Potenzial vorhanden. Aber als er Spirig ein erstes Mal fragte, ob sie sich ihm anschliessen wolle, sagte sie: Nein. Sie hatte viel von Sutton gehört. Nicht nur Gutes.

Seine Geschichte enthält ein dunkles Kapitel: Vor zwölf Jahren zog er nämlich auch deshalb in die Schweiz und nach Leysin, weil ihm in der Heimat Australien 1999 ein Berufsverbot auferlegt worden war. Ein Gericht hatte ihn des sexuellen Missbrauchs an einer 14-jährigen Schwimmerin in den 1980er Jahren für schuldig befunden.

Und sein Ruf ist der des Schleifers und harten Hunds – was natürlich, wie so oft, nur die halbe Wahrheit ist. Aber wenn ein Ruf einmal die Runde gemacht hat, ist er schwer wieder loszukriegen. Und Sutton will ihn ja auch gar nicht loskriegen. Der «NZZ am Sonntag» sagte er schon vor zwei Jahren: «Mein Ruf ist derart angsteinflössend, dass nur zu mir kommt, wer mit letzter Konsequenz bei der Sache ist.»

DEN ENTSCHEID NIE BEREUT

Sportlerinnen wie Spirig also. Drei Anläufe hatte Sutton nehmen müssen, ehe sie ihm 2006 schliesslich zusagte. Sie hat den Entscheid nie bereut. Denn sie hat einen Menschen kennengelernt, der zwar eigentümlich sein mag – zum Beispiel legt er nicht wirklich Wert auf seine Kleidung, und er trifft einen für ein Interview auch schon einmal bei McDonald's in Montreux, weil er die Anonymität schätzt –, aber eben auch ein in seinem Tun ganz und gar aussergewöhnlicher Mensch ist.

Er kann stundenlang von seinen Sportlern und ihren Stärken und Schwächen reden, er nimmt ohne Hemmungen Stellung zu seiner Vergangenheit. «Meine Vergangenheit», sagte er bei einer früheren Gelegenheit, «wird mich ewig verfolgen. Damit muss ich leben.»

Was Sutton als Trainer auszeichnet? Zum einen versteht er den Triathlon nicht als Aneinanderreihung dreier verschiedener Sportarten, sondern als Gesamtkomposition. Und zum anderen, und das ist vermutlich seine grösste Gabe, kann er wie kein Zweiter auf Individualitäten seiner Athleten eingehen. Spirig kommt sich im Training manchmal vor, als schaue er durch sie hindurch. Sie hat lernen müssen, damit umzugehen. Eigentlich ist sie eine, die gerne die Kontrolle hat über sich und die ihre Ideen durchsetzen will.

DER MANN IM HINTERGRUND

Dabei hat Sutton doch mehr als genug eigene Ideen. Er ist einer, der der Meinung ist, dass im Sport nur Erfolg hat, wer weiss, was extreme Schmerzen sind. Er sagt: «Nicola glaubte, dass sie es weiss, als sie zu mir kam. Aber erst jetzt weiss sie es.» Als die «NZZ am Sonntag» ihn am Samstagnachmittag nach dem Rennen am Telefon erreicht, hält er sich in London auf – aber am Morgen war er für die Medien nirgends zu sehen gewesen.

Sutton ist der Mann im Hintergrund, er muss sich nicht brüsten, aber wenn man ihn fragt und wenn man sich interessiert zeigt, erzählt er gern. Zum Beispiel hatte er im Frühling berichtet, dass er Spirigs Lauftraining wegen ihrer Schwachstelle, des Schienbeins, erst in den letzten Wochen vor den Spielen forciere. Jetzt aber sagt er: «Das war gar nicht mehr nötig. Ich habe gemerkt, dass Nicola auch so gut genug ist im Laufen.»

Stattdessen baute er mehr Rennen ein als ursprünglich geplant, bis kurz vor London. Rennen und hartes Training sind Suttons Art, Spirig Selbstvertrauen zu geben. «Sie ist eine komplett andere Sportlerin als vor vier Jahren», sagt er. «Wenn sie vor vier Jahren die Krämpfe gehabt hätte wie jetzt in London auf dem Velo – ich weiss nicht, ob sie den Wettkampf überhaupt beendet hätte.»

 

Langsam finde ich zurück ins Training

Danke an meinen Brillen Sponsor adidas-eyewear - die neuen Modelle machen richtig Lust auf's Training!


Das war die längste Trainingspause meines bisherigen Lebens: 8 Wochen nicht Radeln, Laufen und an Schwimmen war gleich gar nicht zu denken. Die Wochen waren angefüllt mit ganz anderen Sachen, für die ich sonst keine Zeit bzw. Lust habe. All der Schriftkram, der sich über Monate angesammelt hatte, wurde binnen von Tagen abgearbeitet – und wird wahrscheinlich die nächsten Wochen/Monate wieder auf seine alte Größe anwachsen. Wenn das Wetter es zulies, hat man mich am Berg gefunden und so habe ich dann doch einige Kilometer gesammelt:-) Vor ein paar Tagen fiel dann auch schon der erste Schnee in den Alpen – was für ein toller Trainingseinstieg! Zum Glück wurde es nochmals richtig warm und ich durfte sogar die kurzen Radsachen wieder hervor kramen. Jedes Mal, wenn ich zur Physiotherapie oder zum Arzt musste, war es eine halbe Weltreise, da ich immer mit dem Bummelzug nach München „reiste“. Jedoch hatte dies auch einige Vorteile: so konnte ich meinen Kleiderschrank mal wieder ein wenig auffrischen – was auch dringend nötig war! Viele konnten mich nicht verstehen, dass ich so ruhig war und nicht mit der Brechstange zurück ins Training wollte. Mein Körper sagte mir: „Lass Dir Zeit!“ Und die habe ich mir wirklich genommen. Sobald ich merkte, dass es wieder gehen könnte, ist dann aber das Feuer mit aller Macht ausgebrochen und seit 5 Tagen befinde ich mich wieder im Training: das Radeln geht bereits super (gestern erst 160km), mit jedem Lauf lege ich 1km mehr zurück und habe im Moment die 8km-Marke durchbrochen! Leider kämpfe ich noch mit der Kraul-Bewegung: meine ersten Schritte waren, dass ich 3 Kraul-Schläge rechts und 1 links gemacht habe: es war verdammt schmerzhaft. Aber mit jedem Wassergang tat es weniger weh und nun schwimme schon wieder 3x50m im kompletten Kraulzug – es liegt noch ein Stück harte Arbeit vor mir. Aber ich blicke ganz zuversichtlich in die Zukunft und irgendetwas sagt mir, dass mir die Pause gut getan hat. Einige Sachen sehe ich aus einem komplett anderen Blickwinkel als vorher. Nun heißt es weiterhin genesen und jede Trainingseinheit genießen!

Danke an alle, die in den letzten Wochen für mich da waren und manch dunkle Wolke in meinem Kopf vertrieben haben! Besonderer Dank geht dabei an meine beiden Coaches Brett Sutton und Jo, Carmen von Rocktape, Steffen für das perfekte Recovery-Food, Richard für die physiotherapeutische Betreuung und dem Tölzer Hallenbad, dass ich mich so langsam wieder ans Wasser herantasten durfte.

Sonnige Grüße aus Bad Tölz

Eure Diana

Erster Schnee in den Bergen...
Erster Schnee in den Bergen...

Genesung und Kurztrip zur Challenge Henley-on-Thames

Markus und ich in "Der Eng"
Markus und ich in "Der Eng"

 Auch wenn es diesmal kein Wettkampfbericht wird, möchte ich mich doch einmal bei euch melden. Seit meinem Unfall sind nun schon wieder fast 6 Wochen vergangen und vor gut 4 Wochen wurde ich im Klinikum Rechts der Isar operiert. Die OPs (am Ende waren es zwei, da sich bei der 1. OP ein Stift gelöst hatte) liefen gut und ich befinde mich auf dem Wege der Besserung. Leider war dann doch etwas mehr kaputt und deswegen wird die Pause auch länger ausfallen. Nach gut 4 Wochen kann ich sagen, dass alles gut verheilt ist und ich mich im Soll-Plan befinde. Auch wenn ich "den Arm" still gehalten habe, lies ich mir den ein oder anderen Trip in die Berge nicht nehmen;-)

Am vergangenen Wochenende bin ich mit zur Challenge Henley-on-Thames geflogen, da dies eigentlich mein nächstes Rennen auf dem Plan war. Wäre lieber daheim geblieben, aber es ist ja auch mal schön, wenn man seinen Coach bei einem Rennen coachen darf;-) Jo Spindler war am Start und ich habe ihn, Bella und Stephen Bayliss vom Rand aus angefeuert und war hoffentlich eine Unterstützung… Es war nicht ganz so einfach für mich, gerade der Start war ein emotionaler Moment, den ich das nächste Mal wieder vom Wasser aus erleben möchte!

 

Jo beim Zieleinlauf
Jo beim Zieleinlauf

Das Rennen selber war eine Katastrophe – nicht weil ich auf Jo 16min länger beim Schwimmausstieg warten musste als auf Stephen – oje, aber die ganze Organisation hat mich wütend gemacht: Autos haben den Radfahrern einfach die Vorfahrt genommen – ich musste immer an meinen Unfall bei der Challenge Copenhagen denken und hätte am liebsten die Leute aus ihren Autos gezerrt! – die Streckenposten waren die Katastrophe und haben sich nicht wirklich um die Athleten gekümmert und es war eher wie ein Radrennen bei der Tour de France: kein einziger Marshall war auf der Radstrecke und die ehrlichen Radfahrer bzw. die, die keine Gruppe hatten, haben mir wahnsinnig leid getan – aber ich konnte nichts machen, außer zuschauen wie der Abstand zur Traube größer wurde. So gingen fast alle ausgeruht auf die Laufstrecke. Zum Glück hat Stephen am Ende das Rennen für sich entschieden, da er die ganze Zeit alleine an der Spitze war und mehr als verdient gewonnen hat. Trotzdem habe ich mich bei diesen Bedingungen über den 6. Platz von meinem Coach gefreut – er hat wieder einen weltklasse Marathon hingelegt: 2:45h! Hoffentlich kann ich mir noch so einiges bei ihm abschauen und auch endlich mal unter 3h laufen!

Cattle Rind in Oxford:-)
Cattle Rind in Oxford:-)

Wenn ich den ein oder anderen Ärger vom Wettkampf ausblende, dann war es ein wirklich schöner Trip nach England: Henley ist ein sehr schönes Provinzstädtchen, das für seine Regattastrecke bekannt ist und mich an Harry Potter und Miss Marple erinnerte. Und das Beste: ich habe meine Freundin Dani endlich einmal wieder gesehen - was ja eigentlich nichts Besonderes ist, aber wir sind gemeinsam in dem 140 Seelendorf Jenalöbnitz aufgewachsen und müssen nun durch halb Europa tingeln, um uns zu treffen:-)

Wieder daheim in Deutschland versuche ich so langsam zurück ins Training zu kommen. Gestern saß ich zum 1. Mal nach der OP auf meinem Drahtesel und bin 1h geradelt – normal würde ich darüber lächeln, aber in diesem Moment ist es ein wahnsinnig großer Schritt für mich:-)

Jetzt heißt es, jeden Tag ein bisschen an mir zu arbeiten und mich so langsam wieder an die Bewegungsabläufe zu gewöhnen – every day a little step!

Nächstes Wochenende geht es nach Fuschl am See zum Mohrenwirt Jaki: "Tri-Wochenende mit Olympiasiegerin Nicola Spirig und unserem Coach Brett Sutton" Zum ersten Mal hält Brett einen Vortrag in Europa und wird TR-Einheiten gemeinsam mit Jo anleiten - eigentlich ein Muss für jeden Triathleten, den erfolgreichsten Coach live zu erleben! Vielleicht sehen wir uns da;-)

Eure Diana


Diesmal besser ohne Bilder...

Vor einer guten Woche ging es mit dem Zug zur Challenge nach Kopenhagen und eigentlich sollte es schon ein gutes Ohmen sein, als der Zug in München startet, da er nach meiner Geburtsstadt Jena benannt war. Die letzten Tage bis zum Rennen liefen perfekt: habe noch nie erlebt, dass so auf Radfahrer geachtet wird! Und irgendwie war ganz Kopenhagen mit dem Rad unterwegs. Alles war perfekt: die Vorbereitungsrennen liefen super und mein Ermüdungsbruch war Geschichte, das Wetter war mehr als optimal und es versprach ein richtig schöner Renntag zu werden.

Zum ersten Mal hatte ich beim Schwimmen das Gefühl, dass ich mit der großen Gruppe mitschwimmen kann, jedoch habe ich irgendwie nach knapp 1km leicht gepennt und die Füße von meinem Vordermann verloren. Von nun an hieß es ganz alleine zu paddeln. Gerade einmal 8 min verlor ich auf die erste Frau und da war mir klar, dass heut alles drin ist. Auf dem Rad habe ich mich noch sehr zurück gehalten und trotzdem fuhr ich die Lücke auf die Führenden immer weiter zu. Mein Abstand betrug gerade noch 2min auf die erste Frau und die 2. hatte ich schon auf dem Hügel vor mir entdeckt. Gleich würde ich dran sein. Aber binnen von Sekunden sollte alles anders kommen. Die Polizei winkte auf einer sehr weit einsehbaren Straße (mind. 500 m in beide Richtungen!) einfach einen Bus 100 m vor mir auf die Kreuzung und ich sehe das Gelb immer näher kommen und habe einfach keine Chance auch nur irgendwie auszuweichen oder das Rad zum Stehen zu bringen. Mit 40 Sachen rase ich in die Seitenwand des Busses und werde auf die Straße geschleudert... Ich liege da und merke, dass ich mich bewegen kann, aber irgendetwas stimmt nicht mit meinem Arm. Es kommen Helfer angelaufen und helfen mir auf. Ich schreie sie an und fluche. Meine Schulter schmerzt. Ich sage, sie sollen nach meinem Rad schauen und es gerade biegen. Ich habe Schmerzen in der Schulter und kann den Arm nicht mehr bewegen. Mir schwant kurz, dass ich um den Sieg gebracht wurde. Aber ich wollte wenigstens finishen. Ich versuchte auf mein Rad zu krabbeln, aber konnte den Arm nicht abstützen. Meine Tränen liefen. Irgendwie schaffte ich es los zu fahren, jedoch musste ich nach ca. 5km unter großen Schmerzen aufgeben und der Krankenwagen wurde gerufen... Für mich brach eine Welt zusammen.

Im Krankenhaus war dann alles sehr chaotisch und keiner kümmerte sich wirklich um mich. Viel Zeit blieb da zum Nachdenken – mir wurde bewusst, dass ich nur um Haaresbreite am Tod vorbei geschrammt bin. Der Schock saß tief. Die körperlichen Blessuren nicht wirklich wahrnehmbar. Ich konnte nur meinen Arm nicht mehr bewegen. Die Ärztin kam zu mir und sagte es sei ein glatter Bruch, der heilt gut zusammen. Ich bat sie, die Bilder gleich an meine Ärztin in die Schweiz zu schicken und von da kam die Antwort, wir müssen doch operieren. Am Montag wird es dann so weit sein!

Habe die Ärztin noch gefragt, ob irgendwas mit meinem Kopf sein könnte, da dieser gegen den Bus geschleudert wurde. Aber wenn ich keine Schmerzen und Erbrechen hätte, könne nichts sein. Man schickte mich aus meinem Bett ins Wartezimmer, wo ich auf Steffen und Claudi wartete, die mich abholen wollten. Insgesamt habe ich 6h im Krankenhaus verbracht und nach einer Weile konnte ich es nicht mehr aushalten. Ich setzte mich draußen an die frische Luft und wartete da auf die beiden. Die Nacht war geprägt von Schmerzen und unruhigem Schlaf. Ich hatte immer das Gefühl, dass mein Kopf zur Seite hängen würde und am nächsten Morgen hat mir alles weh getan... Die körperlichen Blessuren werden vergehen, auch wenn ich wieder ein paar Wochen Trainingsausfall haben werde, aber so schnell werde ich diesen gelben Bus nicht vergessen! Nach einem solchen Ereignis sieht man alles aus anderen Blickwinkeln und ich bin dankbar, dass ich noch lebe!!!

Vielen Dank für die vielen lieben Worte und die Hilfe, besonders von Claudi und Steffen! Glücklich war ich auch, dass ichROCKTAPE dabei hatte, so konnten wir abends die Schulter gleich fixieren und ein Lymph-Tape legen. Und ohne den spitzen Cratoni-Helm würde ich wahrscheinlich nicht mehr so herum springen!

Am Montag werde ich nun wieder zusammen geflickt und hoffentlich kann ich bald wieder zurück im Training sein. So eine Erfahrung wünsche ich niemanden und dass das gerade in dem Land passieren muss, wo Radfahrer immer beachtet werden, ist schon irgendwie Ironie des Schicksals!

I'll be back;-)

 

Sportliche Grüße,

Eure Diana

2. Sieg auf der Mitteldistanz in 3 Wochen

Foto: Eric Rosant
Foto: Eric Rosant

3 Wochen = 2 Siege auf der Mitteldistanz. Das ist eine Saison – sicherlich hätte ich auch beim Ironman Frankfurt gerne mitgemischt, aber es sollte einfach nicht sein. Aber sonst wäre ich nicht zu 2 wunderschönen Veranstaltungen gekommen: dem Chiemssee Triathlon und durch diesen auf den Trumer Triathlon aufmerksam geworden. Der Chef Sepp hat mich vor 3 Wochen zu sich ins Salzburger Land eingeladen und ich dachte mir, dass diese Halbdistanz perfekt in meine Vorbereitungen für die Challenge Copenhagen passen würde. Also hieß es am Samstag auf zum Trumer See. Der Wetterbericht vorhersagte nur Regen und 13°C – oje... Aber ein klein wenig besser sollte es dann doch werden. Beim Schwimmen kam die Sonne etwas heraus und ich überlegte die Hälfte der Strecke ob ich die Regenjacke beim Radeln anziehe oder nicht. Als ich zu meinem Rad kam, schaute ich mich nochmals kurz um: nur ein paar graue Wolken am Himmel – na ja, ich versuch es mal ohne. Das war eine weise Entscheidung;-) Auf dem Rad fuhr ich dann alle in Grund und Boden und brachte den ein oder anderen Mann zum Verzweifeln;-) Es machte einfach nur wahnsinnigen Spaß und ich fühlte mich großartig. Mit 11min Vorsprung ging ich auf die Laufstrecke! Nun konnte ich den Halbmarathon ruhig angehen. Es fühlte sich locker und viel leichter als am Chiemsee an und die 4 Laufrunden absolvierte ich im konstanten Tempo – meinem Führungsradfahrer bereitete es Vergnügen und er gab mir immer die Durchschnittsgeschwindigkeit an – ich hatte keine Uhr dabei! Am Ende stand da eine 1:27 h – nach diesem Rennen bin ich mir nun ganz sicher, dass die Form wieder da ist! Danke an Jo für das super Training! Die Krönung des Tages war die Flower Ceremony: gemeinsam mit Markus Liebelt stand ich auf dem Podest und die Deutsche Nationalhymne erklang.

4 Tage vor dem Rennen hatte ich mir eine Rippe blockiert und ich konnte mich gar nicht mehr bewegen. Aber zum Glück hat mich Robert wieder grad gebogen – ohne ihn hätte ich den Start komplett vergessen können - Danke! Vielen lieben Dank auch an Eric für die Unterstützung am Streckenrand und die schönen Fotos! Und natürlich an den Veranstalter vom Trumer Triathlon – wunderschönes Rennen und großartiger Support von den Zuschauern! Last but not least: ein Dankeschön an Jakob, den Chef vom Mohrenwirt

in Fuschl am See! Jetzt heißt es noch 3 Wochen ordentlich trainieren und dann ab nach Dänemark!

Sonnige Grüße aus dem Tölzer Land!

Eure Diana

Chiemsee Triathlon - was für ein Tag!

Foto: Eric Rosant
Foto: Eric Rosant

Hoffen, Bangen, Zittern – Selbstvertrauen und der Wille stand 100% dagegen beim 1. Chiemsee Triathlon gestern (01.07.2012) in Chieming. Gerade einmal 10 Tage vor dem Rennen konnte ich das 1.Mal nach dem Ironman South Africa wieder meine Laufschuhe schnüren. Es war eine lange Talfahrt – die hoffentlich mit dem gestrigen Tag ihr Ende gefunden hat!

Es war ein genialer Sonntag: über 30°C und Hawaii-Feeling – genau so wie ich es liebe! Dank 2XU durfte ich mit meinem neuen V2 am Start stehen und ich glaube fast, dass es mein bisher bestes Schwimmen gewesen ist! Markus Liebelt, der am Ende 4. war, sagte nur zu mir: „Als Du vor mir aus dem Wasser bist, habe ich einen Schock bekommen!“ Und so sollte es weiter gehen. Beim Radfahren habe ich so tolle gedrückt wie schon lange nicht mehr. Nur mit dem Wasser hatte ich meine Probleme: gleich bei Kilometer 2 habe ich meine Flasche verloren und musste 40km ohne Wasser auskommen und das bei 30°C Hitze! Mir schwirrte der Kopf. An der Verpflegungsstelle konnte ich endlich eine neue Flasche fassen, jedoch war der Deckel nicht richtig drauf und das ganze Wasser ergoss sich über mich – also, schon wieder 40km ohne das kühle und eigentlich notwendige Nass fahren – oje! Zum Glück hat mir ein anderer Athlet einen Schluck von sich abgegeben-Danke!

Mit 6:30min Vorsprung konnte ich auf die Laufstrecke wechseln – die 1. Runde (5km) ging ich noch etwas ruhiger an, da ich erstmal schauen wollte, was mein Fuß sagt. Aber mit jeder Runde fühlte es sich besser an und ich fühlte mich nur noch wohl. Die Zielgerade bin ich entlang geflogen. Selten war ich so glücklich, dass Ziel als 1. Frau zu erreichen. So kann es von mir aus weiter gehen;-) Noch habe ich ein paar Wochen bis zu meinem nächsten Saisonhöhepunkt: Challenge Copenhagen. Davor stehen noch 1-2 Rennen auf dem Plan, aber dazu später mehr. Jetzt genieße ich erstmal meinen Sieg vom Wochenende! Danke für die Unterstützung! Und ein spezielles Dankeschön an Harald Beck von Orthoplus aus Zürich: die Race-Einlagen (15gr!) waren super, genau wie die Cloudsurfer von OnRunning – ohne die hätte es ganz anders ausgesehen.

Sportliche Grüße aus dem Voralpenland!

Eure Diana

Foto: Eric Rosnat
Foto: Eric Rosnat

Ruhepause:-(

Lange, lange Zeit - über 8 Wochen - habe ich nun nichts von mir hören lassen - wofür ich mich bei euch entschuldigen möchte!

Die letzten Wochen waren physisch und mental nicht wirklich einfach zu bewältigen. Bereits als ich die Ziellinie in Südafrika überquerte, wusste ich, dass etwas nicht ganz in Ordnung ist: ich konnte keinen Schritt mehr gehen. OK, ist ja eher normal nach einem IM, aber nicht so...

Zurück in Deutschland habe ich gleich einen Ärzte- und Untersuchungsmarathon gestartet, damit ich schnellstmöglich wieder auf die Beine komme. Es stellte sich heruas, dass es ein beginnender Ermüdungsbruch ist:-( Auch wenn wir alles mögliche unternommen haben, um den Heilungsprozess zu beschleunigen, musste ich 4 Wochen auf's Radeln und 7 Wochen auf's Laufen verzichten. Harte Zeiten für einen Nicht-Schwimmer wie meine Wenigkeit! So viel war ich noch nie im Wasser und anfangs wollten sich meine Muskeln auch nicht an das viele Schwimmen gewöhnen, aber jetzt nach fast 2 Monaten ist eine deutliche Verbesserung sichtbar. Das Radeln war ganz schnell wieder da und ich trete jetzt im TR schon wieder mehr Watt als während meines letzten Rennens in Südafrika:-) Nur beim Laufen muss ich mich noch ein wenig zurücknehmen, aber das wird auch wieder besser werden!

Es geht aufwärts...
Es geht aufwärts...

Eine Freundin aus der Schweiz hat mir letztes Wochenende die Augen geöffnet und mich ganz schön in meinen Allerwertesten getreten: nach 5h Radeln wollte ich mich eigentlich lieber auf die Couch setzen, aber nein, sie ging noch 30min laufen und da kann man ja als Profi nicht einfach sagen: ach nee, hab keine Lust. Danke Dir Carmen - nicht nur für den mentalen Kick, sondern auch was ihr für meinen Fuß getan habt!

An dieser Stelle muss ich sagen, dass alle AgeGrouper einen wahnsinnigen Job vollbringen: 8h Arbeit, Familie & Haushalt und dann noch das Training = sehr wenig Schlaf! Ich ziehe den Hut vor euch! Sicherlich weiß ich noch von "früher" wie das ist, aber nach fast 3 Jahren als Profi vergisst man solche Sachen auch einmal schnell...

Und ich habe gelernt, dass nach jedem Tief immer ein Hoch kommt - auch wenn es manchmal etwas länger andauern sollte!

Deswegen: stets nach vorne schauen und den Kopf nicht hängen lassen!

 

Sommerliche (ja, seit 1 Tag ist wirklich Sommer in Bad Tölz - am Dienstag gab es hier 7°C und Regen!) Grüße

Eure Diana

 

PS: Hoffe, dass ihr mich bald wieder im Wettkampfgeschehen zurück habt!

A real Ironman

„You’re an Ironman“ so darf sich heute jeder nennen, der über die Ziellinie lief oder besser geflogen ist! Sicherlich war es nicht nur für mich das härteste Rennen, was ich bisher gefinisht habe. Aber alles von vorn...

4 Tage vorm Rennen war es absehbar: es wird Storm geben, auch wenn die Tage davor wunderbare Frühherbsttage waren (25°C und beinahe kein Wind). Also habe ich mir in letzter Sekunde von Freunden noch andere Laufräder besorgt – was bei 26“ nicht wirklich einfach ist! Am Ende habe ich glaube die beinahe einzigen 26“ Laufradsätze bekommen, die es hier in Südafrika gibt;-) Aber nun zum Renntag selber.

Auf dem Weg zum 3. Platz
Auf dem Weg zum 3. Platz

Bereits in der Nacht höre ich den Wind um die Häuser blasen und gegen morgen fängt es dann auch noch mächtig zu regnen an, was den Wind für 2h etwas beruhigt, aber dafür soll er umso heftiger zurückkommen! Bereits in der Wechselzone bin ich schon komplett aufgeweicht, obwohl ich noch nicht mal in der Nähe vom Wasser bin. Also irgendwie den Neo über die feuchten Knochen ziehen und ab zum Schwimmstart. Das Meer sieht eher friedlich aus, aber das ist ein wahnsinniger Irrtum: solche hektischen Wellen habe ich bisher noch nicht erlebt! 80 Athleten schaffen den Swim-Cut-Off nicht – normal waren es immer 2-3! Hinzu kommt noch eine Strömung, die es nicht gerade besser macht. Wenn es nicht gerade Salzwasser wäre, dann könnte ich das ganze Rennen ohne Trinken auskommen;-) Zu allem Überfluss werde ich in der 2ten Runde auch noch abgetrieben, was mich einen großen Bogen um die letzte Boje schwimmen lässt. Letztendlich bin ich froh auf’s Rad zu steigen, aber diese Freude wird bereits nach 70km sehr gedämpft: mitunter kämpfe ich mich mit 12km/h gegen den Wind voran. Wenn Seitenwind ist, wird das Rad auf die andere Straßenseite getragen und die Referees ermahnen einen, man soll doch bitte rechts fahren;-)

So kämpfe ich mich mühsam auf den 3. Platz vor und lege wahrscheinlich meine bis dato schlechteste Radleistung hin. Beim Laufen wird es nicht viel besser: ein paar mal stolpere ich über meine eigenen Beine, da mich der Wind komplett aushebelt und ich eigentlich von der 1. Minute an nur unter Schmerzen laufe. Aber leider kann ich keinen Platz mehr gut machen und zum Glück auch keinen nach hinten rutschen;-) Glückwunsch an Natascha und Simone – echt starke Rennen!

Nach allem brauche ich jetzt wirklich ein paar Tage Ruhe – so wie gestern habe ich mich noch nie nach einem Ironman gefühlt: total fertig und das Gehen fällt mir richtig schwer. Vor allen Finishern habe ich ein riesen Respekt und alle die, die die Cut-Off-Zeiten unter diesen Bedingungen nicht geschafft haben, tun mir wahnsinnig leid! Aber die nächste Chance kommt gewiss und dann sicherlich unter besseren Bedingungen!

So, nun bleibe ich noch ein paar Tage hier und genieße meine 2te Heimat;-)

Windige und regnerische Grüße aus Port Elizabeth!

DANKE!!!! Eure Diana

 

Boom!!!

Viele von uns kennen dieses Gefühl – man fährt hinter Jemandem im Windschatten und lässt sich von der Geschwindigkeit berauschen. Man versucht einfach nur dran zu bleiben und freut sich, dass das Training so gut läuft. Der Tacho klettert immer weiter nach oben und dann plötzlich diese 1 Sekunde: ein Auto fährt aus einer Nebenstraße heraus und nimmt einem die Vorfahrt…

Aber alles von Beginn an:

Abu Dhabi ist nun schon wieder einige Zeit vorbei und mein Kopf hat sich wieder aufgerichtet. Und mit der neuen Angriffslust kam auch die Sonne nach Bad Tölz. Endlich war es soweit:: ich kann wieder auf dem Renner sitzen und muss nicht mehr auf die Rolle oder auf die Skier. Mit jeder Einheit kam mein Selbstvertrauen zurück und es machte wieder richtig Spaß, da es vorwärts ging. Dann hat sich Joseph eine heftige Erkältung zugezogen – und nach ein paar Tagen gingen dann die Schwächeattacken bei mir los: Arme und Beine versagten komplett ihren Dienst. Und ich musste Einheiten ausfallen lassen – was ich sonst nie tue! Am Donnerstag sitzen Andrej Vistica, Yves Moubayed und Joseph am Kaffeetisch und machen noch ihre Scherze über mich, da ich nur am Jammern war, dass ich meine Lieblingseinheit auf dem Rad mit ihnen nicht fahren konnte. Also blieb ich daheim und dachte mir 30min bevor sie zurück sein wollten, fange ich schon mal mit dem Abendessen an – da klingelt das Telefon und Yves‘ Nummer steht drauf. OJE! Aber es meldet sich kein Yves, sondern Andrej. Mir wurde schlecht und mein Herz sank in die Hose. Andrej sagte, ich muss mit dem Auto kommen und die Räder abholen. Jo und Yves worden ins Krankenhaus gefahren. Keine weitere Info… Meine Gedanken machten Purzelbäume, ich wusste nicht, was ich zuerst machen sollte – auf dem Weg nach unten fiel mir ein, ich brauche ja den Schlüssel. Dann der Gedanke, dass ich evtl. die Ausweise brauche, also nochmals zurück in die Wohnung. Die 28min Autofahrt kamen mir vor wie eine Ewigkeit… Am Unfallort waren noch die Polizei und ein paar Zeugen. Bis dahin hatte noch niemand Yves‘ Frau verständigt, da niemand wusste, wer Yves überhaupt ist und er hat sogar ein „Road ID Band“ getragen! Nach einigem Auf und Ab in seinem Handy hatte ich endlich einen mir bekannten Namen: sein Schwiegervater. Und zum Glück saß seine Tochter gerade neben ihm… Aber eine Anmerkung an Yves – wie kann man seine Liebste „Ai“ nennen? Ich habe Isabell oder so was ähnliches einfach nicht im Telefonbuch gefuden. Nach einigem Hin und Her war dann raus, dass Yves nach Murnau gebracht wurde und Jo nach Wolfratshausen. Aber niemand konnte über ihre Verfassung genaueres sagen. Räder & Andrej ins Auto und ab ins Krankhaus zu Jo. Dort war es erstaunlich ruhig und alle haben sich nur um Jo gekümmert – aber es dauerte einige Zeit, bis wir zu ihm durften. Von dem Anruf bis zum Wiedersehen vergingen vielleicht 90min, aber es waren gefühlte Stunden! Er konnte mit uns reden und die Ärzte waren ganz zuversichtlich. Dann brachte man ihn auf die Intensivstation und die Schwester dort fragte nur, was der hier bei ihr soll – der sieht doch viel zu gut aus!

Es war eine sehr kurze Nacht und am nächsten Morgen sollten wir unbedingt noch Laufen gehen, bevor wir wieder in die Klinik fahren. Die Erkältung war wie durch ein Wunder weg, die Knieschmerzen völlig verschwunden und ich habe mich nicht gerade fit und ausgeruht gefühlt, aber irgendwie musste ich ja trainieren – es war meine beste Bahneinheit, die ich jemals gemacht habe! Aber dafür ging es mir den restlichen Tag bescheiden – habe ihn zur Hälfte auf dem stillen Örtchen verbracht… Also, die Krankheit war doch noch nicht ganz überstanden. Zum Glück ist Andrej in die Klinik gefahren und ich habe stummen Beifahrer gespielt. Dort angekommen, bekamen wir die frohe Botschaft, dass Jo bereits nach Hause darf. Und er wollte unbedingt, denn sein Zimmergenosse schnarchte, dass sich die Balken biegen. Es ist nichts gebrochen, nur Schürfwunden und Prellungen! Der andere Patient konnte es kaum glauben – er wollte auf sein Rad aufsteigen, verfehlte die Pedale und das Rad rollte leicht an, er fiel mit dem Rad um und brach sich eine Rippe…

Aber zum Glück sind alle Beteiligten heil geblieben, auch wenn die Nachwehen schon noch ein wenig bleiben werden und die eine oder andere Bewegung schmerzhaft ist. Danke an die Schutzengel!!! Yves’ sein größter Schutzengel war wohl sein Sohn – seitdem er auf der Welt ist, trägt er einen Helm und wenn man den Mittelbruch im Helm gesehen hat, weiß man, dass es noch vor 4 Jahren ganz anders ausgegangen wäre…

Lest noch ein wenig mehr in Jo’s Blog!

Am besten war Andrej: „Wenn es mich erwischt hätte, dann hättet ihr mich erschießen müssen! Ich habe vergessen, eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen!“ Aber zum Glück musste ich meine Jagdwaffen nicht zum Einsatz bringen;-) Auch wenn unser Team auf einem Schlag zur Hälfte dezimiert wurde, werde ich das Camp mit Andrej – der seit Mitternacht nun auch eine Versicherung hat – noch beenden und meine Radkilometer für Südafrika sammeln…

Allen eine sichere Fahrt in Zukunft!

Sonnige Grüße aus Tölz,

Eure Diana

Wüstenerlebnisse

Geschafft – der 1. Triathlon 2012 liegt hinter mir! Der Winter war - und ist es hier in Bad Tölz auch noch – schneereich und viel zu lang. Nach meinem Ermüdungsbruch im September musste ich erstmal etwas ruhiger machen, deswegen sollte der 1. Wettkampf auch erst jetzt stattfinden. Nach langem Überlegen, was wohl ein guter Vorbereitungswettkampf für Südafrika werden könnte, habe ich mich für AbuDhabi entschieden. So ging es letzte Woche Mittwoch um 23:00 von München mit Etihad Airlines ab in die Wüste. Kaum hatten wir – Joseph Spindler war in meiner Begleitung und unser AgeGrouper Yves Moubayed - ein Auge zugetan, waren wir auch schon in AbuDhabi gelandet. Ab ins Hotel, Räder aufbauen, Race Briefing, Essen und dann völlig KO ins Bett fallen – das war der 1. Tag. Der Zweite Sollte nur bedingt ruhiger werden: erstes Frühstück – Schwimmen – zweites Frühstück – Radeln – Startunterlagen abholen – Beutel packen – Einchecken – Essen und dann irgendwie zur Ruhe kommen…

Das Rennen selber ist kurz zusammengefasst: das Schwimmen war durchwachsen, das Radfahren sehr mäßig und das Laufen ging ganz gut – dies war zumindest die einzige Disziplin, bei der ich noch ein paar Plätze gut machen konnte. Es war hart für mich – anfangs habe ich mich so gefreut, endlich auf dem Rad zu sitzen, aber als ich realisierte, dass heute nicht so viel gehen wird, war es mental wahnsinnig schwer. Dann bin ich auch einmal falsch abgebogen, da ein Einweiser wild vor mir gestikulierte und ich ihn anschrie, wo ich nun hin muss, aber keine Antwort bekam und ein Zweiter dann lautstark hinter mir her brüllte – oje… Beim Laufen habe ich dann versucht, wenigstens noch in die Top10 zu laufen, was mir ja auch gelang. Mit hängendem Kopf verbrachte ich nun die nächsten Stunden und auch den nächsten Tag. Nun mit einigem Abstand, sollte ich stolz auf die Leistung sein. Ich bin aus dem tiefstem Winter in die Wüste geflogen – abgesehen von 10 Tagen CranCanaria bin ich pro Woche max. 100km geradelt und hatte insgesamt 16-17h Training! Also, ich sollte mich nicht beklagen – es ist halt nur schwer, dass gerade meine Paradedisziplin nicht gehen wollte. Aber bis Südafrika sind noch ein paar Wochen Zeit und die werde ich definitiv nicht mehr nur mit 100 Radkilometern gestalten;-)

Das Highlight von allem war sicherlich die Fahrt über den Yas Marina Circuit, die Formel 1-Strecke von Abu Dhabi. Aber ansonsten ist mir diese Welt etwas fremd: einfach ein Hochhaus am anderen auf Sand zu bauen ist irgendwie der Wahnsinn. Fußgänger und Radfahrer gibt es da nicht wirklich – man fährt von einer Tiefgarage in die Nächste und steigt von da in die Türme auf, die Bushaltestellen sind vollklimatisiert und an Automaten kann man sich Goldbarren mit der Kreditkarte ziehen. Leider war einfach keine Zeit für kulturelle Sachen, da der Rückflug bereits Sonntag um 9 war, aber beim nächsten Mal ist hoffentlich etwas mehr Zeit drin = einfach schneller sein, dann wird es hinten raus nicht so knapp;-)

Nun bin ich wieder zurück in Tölz und bastle an meinem nächsten Trainingslager als Vorbereitung für Südafrika, denn mein e Beine schreien nach Radkilometern und richtigem Laufen draußen! Bis jetzt haben sie nur das Gummiband im Fitnessstudio zu sehen bekommen;-)

Ich möchte keine Dankesschreiben aber ohne folgende Leute wäre der Wettkampf für mich beinahe ins Wasser gefallen: Vielen Dank an Mario Schmitt-Wendling für seine Laufräder, 2XU für den kurzfristig gelieferten Neopren, Praxis Hilsheimer aus Holzkirchen für das Enterfernen der Blockaden, INOV8 für die genialsten Laufschuhe der Welt und an besonderes Dankeschön an Eric - dank seiner ProRacingSocks bin ich endlich blasenfrei!

Bis bald

Eure Diana

1. Trainingslager 2012

Chris-ich-Jo
Chris-ich-Jo

Seit nun fast 1 Woche springe ich putzmunter auf Gran Canaria herum und lasse mir die Sonne auf den Pelz scheinen.  Lang hat es gedauert, bis ich mich aus dem kalten Deutschland davonstehlen konnte, um endlich in der Wärme wieder richtig trainieren zu können. Die letzten Wochen waren voll mit Laufband- und Rollentraining – nur gut, dass man ab und an Skaten konnte – aber da in ein paar Tagen Abu Dhabi ansteht, musste vorher noch ein Camp sein. Also bin ich auf Gran Canaria gelandet, was zum neuen Trainingsstützpunkt unseres Teams werden soll. In diesem Jahr ist es noch ein Probelauf und wir sind auf Entdeckungstour, wo die besten Trainingsspots sind, aber schon bald soll es nicht nur mehr ein Camp allein für Profis werden, sondern für jeden Triathleten von euch!  Aber dazu bald mehr, wenn genauere Pläne stehen. Gran Canaria ist genial  – genau das Richtige für die kalte Jahreszeit. Und immerhin haben Natascha Badmann, Thomas Hellriegel und sicherlich noch ein paar Andere die Grundlage für ihre Hawaii-Siege hier gelegt;-)
Das Meer direkt vor der Haustür lässt das Schwimmtraining super gestalten, da man nicht mehr alle Schwimmeinheiten im Pool absolvieren muss. Am Wochenende war es ein wenig stürmischer, kein Mensch am Strand und ich war glücklich wie ein Kind – die hohen Wellen und der flache Strand haben zum Bodysurfen direkt eingeladen und TeamTBB Germany konnte nichts mehr davon abhalten, sich in die Fluten zu stürzen. Aber das war bisher der einzig freie Nachmittag, der mal nichts mit Training zu tun hatte. Ansonsten heißt es frühs 7:30 los und irgendwann abends um 19:00 wieder rein. Aber genau deswegen bin ich ja hier! Noch ein paar Tage und dann muss ich wieder zurück ins eisige Deutschland. Aber dann geht es ja schon bald wieder ab in die Vereinigten Arabischen Emirate;-)
Sonnige Grüße, Eure Diana

Ausblick 2012

Wie ich bereits vor ein paar Tagen angekündigt habe, möchte ich euch nun einen kurzen Ausblick auf die kommende Saison geben. Genau wie 2011 darf ich für dieses Jahr stolz verkünden, dass ich wieder für das wohl erfolgreichste Langdistanz-Triathlon-Team der Welt am Start sein darf: unserem TeamTBB. Gemeinsam mit Christian Nitschke und Joseph Spindler – der die kommende Saison nochmals voll angreifen möchte und weiterhin als Manager vom TeamTBB Germany und Trainer tätig sein wird – werde ich Rennen bestreiten. Jungs – ich bin stolz mit euch trainieren zu dürfen und das wir gemeinsam für das Team starten!

Joseph und ich wohnen beide in Bad Tölz und an dieser Stelle möchten wir beide den Stadtwerken und dem Tölzer Hallenbad ein großes Dankeschön aussprechen – sie ermöglichen es uns, unbeschwert das Schwimmtraining absolvieren zu können. Vielen Dank für diese großartige Unterstützung!

Wir möchten Bad Tölz zu einem Triathlon-Trainingszentrum in Deutschland machen und wer sieht, wie ich mich in den letzten beiden Jahren entwickelt habe und selber Ambitionen hat, ist hier genau an der richtigen Adresse für persönliche Leistungssteigerungen!

Jo und ich trainieren viel gemeinsam: er striezt mich beim Laufen & Radeln und im Gegenzug dazu, darf ich ihn durchs Wasser scheuchen;-) An dieser Stelle auch ein großes Lob an Brett Sutton – wir haben lange gebraucht, aber ich denke, nachdem Brett mir letzten Sommer gezeigt hat, wie man richtig schwimmt, werde ich nun dieses Wissen nutzen und an der Geschwindigkeit arbeiten. Viele werden bestimmt schmunzeln, aber die beiden Nichtschwimmer Jo und Di sind mittlerweile beide auf 100m bei einer 1:14 angekommen – innerhalb von 6 Wochen haben wir uns um 10s gesteigert! Und es kann nur besser werden! In diesem Sinne hoffe ich, dass die Lücke zur Spitze nach dem Schwimmen nicht mehr so groß sein wird;-)

Neben TeamTBB und den Stadtwerken Bad Tölz werde ich die kommende Saison wieder von meiner Lieblings-Sportnahrungsfirma Sponser unterstützt. Ein großes Dankeschön in die schöne Schweiz!

Ich hoffe, dass ich euch an dieser Stelle sponsorentechnisch noch ein paar Neuigkeiten in den nächsten Wochen verkünden darf!

In diesem Sinne sende ich euch winterliche Grüße aus dem verschneiten Bad Tölz!